Gitarrist seit der ersten Stunde
Als kleiner Jungspund hab ich meinem Cousin bei einem Besuch seine Kindergitarre abgenommen und wild über die Seiten geschrabbelt. Der Klang und die Vibration hat mich schon damals in eine derartige Trance versetzt, dass sich mir der Traum vom großen Rockstar schon in meinen frühen Kindheitsjahren auferlegte. Drum setzt ich alles daran, meine Leidenschaft weiter zu entfachen. Als Reaktion für meine Faszination für die Musik bekam ich jedoch von meinen Eltern zunächst ein Akkordeon. Warum? Weil mein Vater Akkordeon spielte. Doch mit 14 Jahren ist man gewiss nicht der Coolste auf dem Pausenhof, wenn man mit diesem Klimperkasten auftaucht.
Als ich dann den Vorschlag unterbreitete, Klavierunterricht zu nehmen, weil man dort sowohl klassische als auch moderne Stücke spielen könnte, kam mein alter Herr mit einer Heimorgel nach Hause. Spätestens da wurde mir bewusst, ich komme nur mit eigener Ambition an die Gitarre. Drum hab ich mir mit 16 das gesparte Weihnachts- und Geburtstagsgeld genommen, meinen letzten Notgroschen zusammengekratzt und mit einem kleinen Zuschuss von meiner Oma meine erste eigene Gitarre gekauft. Diese Erinnerung hat sich in meinem Gedächtnis manifestiert, wie die ersten erlernten Akkorde. Sowas vergisst man nie.
Der Ursprung der Gitarrenwerkstatt
Etwa ein Jahr später brachte mir ein Kumpel eine Tüte voller Gitarrenteile mit. Zu diesem Zeitpunkt besaß ich nur eine Akustikgitarre. An seiner Schule sollte eine neue Band zusammengestellt werden und der Posten für den E-Gitarristen war noch frei. Eine Nacht voller Schweiß, Ehrgeiz und Fingerfertigkeit später hielt ich sie schließlich in den Händen: Eine Ibanez Les Paul, meine erste selbstgebaute E-Gitarre. Mit dieser Gitarre spielte ich schließlich erfolgreich bei der Probe für die Evau Big Band vor und wurde erstmals Teil von etwas Größerem als einer Ein-Mann-Kapelle. Ein Wahnsinnsgefühl und der Startschuss für die Gitarrenwerkstatt.
Mit Anfang 20 kamen dann erste Freunde und Bekannte auf mich zu und fragten, ob ich ihnen nicht das Gitarre spielen beibringen könnte. Somit begann auch meine Karriere als Gitarrenlehrer. Ich unterrichtete eine Zeit lang privat, bis ich darüber hinaus noch eine Stelle beim Musikhaus Horn in Siegen antrat, bei der ich für die Reparatur der saitenbespannten Musikmacher zuständig war. Ganze 20 Jahre lang war ich dort angestellt, bis ich im Jahr 2016 die Pforten meiner eigenen Gitarrenwerkstatt eröffnete.
Lange übt sich
In meinen nun mehr als 30 Jahren, in denen ich Gitarrenunterricht gebe, habe ich einiges gesehen und erlebt. Sehr viele unterschiedliche Schüler bedeuten sehr viele unterschiedliche Arten zu lernen. Und manchmal auch unterschiedliche Arten, Fehler zu machen. Demnach habe ich enorm viel Erfahrungen sammeln dürfen, um dir die Grundnahrungsmittel des Gitarrespielens durch eine individuell auf dich angepasste Lernmethode beizubringen. Doch selbst nach einer solch langen Zeit kann auch ich noch etwas Neues lernen. Denn beim Gitarre spielen lernt man nie aus. Und das ist das schöne daran.